Medienforschung

Real Time Response emotionaler gedacht – Live-Reaktionen hautnah und im natürlichen Setting einfangen

Als Nebenbei-Medium vergessen Radiohörende die konkret gehörten Inhalte oft direkt nach der Rezeption wieder. Diese rasch sinkende Erinnerungsleistung stellt die Radioforschung vor besondere Herausforderungen.

Eine langbewährte Methode, um unmittelbare Eindrücke zu einer Hörstrecke festzuhalten, ist das "Real Time Response"-Verfahren (RTR). Mit dieser Methode bewerten die Testpersonen Video- und Radio-Inhalte mithilfe eines Schiebereglers sekundengenau und zeitgleich zur Rezeption. Die Reaktionen werden dadurch messbar und lassen sich ideal mit einem qualitativen Diskussions-Part verbinden.

Doch immer wieder liefern die reinen Verlaufskurven auch trotz qualitativen Nachfassens nicht ausreichend tiefe und lebendige Insights. Zudem findet die Rezeption oft in einem Gruppensetting im Teststudio statt, also unter künstlichen Laborbedingungen fern des eigentlichen Sendeplatzes. Das Vorspielen meist collagenähnlicher Zusammenschnitte erschwert die authentische Bewertung des Hörmaterials und den Abgleich mit den Sendeplatzbedürfnissen zusätzlich.

Im Messenger-Setting ganz nah an der natürlichen Rezeption am Sendeplatz

Daher lohnt es sich, den Methodenblick statt auf reine Verlaufskurven vielmehr auf emotionale Insights im natürlichen Nutzungssetting zu richten. Dafür hören oder sehen die Testpersonen eine Live-Sendestrecke in ihrem heimischen Umfeld und teilen ihre unmittelbaren Reaktionen per Einzel-Chat in einem gewohnten Messenger, z.B. WhatsApp. Diese intuitive Handhabung für die Testpersonen fördert spontanere und ehrlichere Antworten und bietet mehr emotionales Futter als es RTR kann. Im Vergleich zu einem Gruppen-Livechat werden die Hörenden bzw. Sehenden nicht von den Nachrichten anderer Personen abgelenkt und beeinflusst, können sich besser auf die Rezeption konzentrieren und minutiös ihre Eindrücke schildern.

Die Nachrichten aller Testpersonen werden zeitgleich über ein zentrales Dashboard gesammelt, in Echtzeit von uns mitverfolgt und ausgewertet. Dabei kann rasch auf Inhalte der Programmstrecke reagiert und spontan zusätzliche Fragen gestellt werden, die die Testpersonen sekundenschnell ausgespielt bekommen.

So können unmittelbar Höhepunkte und Stellschrauben im Live-Programm erkannt werden, die als Ausgangspunkt in nahtlos anschließenden Online-Gruppendiskussionen zur Vertiefung der Erkenntnisse genutzt werden. Durch den noch frischen Eindruck der Testpersonen ist die Erinnerungsleistung noch hoch und durch die Vielzahl an Live-Eindrücken kann der anschließende qualitative Step schmal gehalten werden.

Auch Kundinnen und Kunden können die Eindrücke über das Dashboard live mitverfolgen und ihren Zielgruppen auf lebendige Art und Weise ganz nah kommen. Dieser methodische Dreiklang kann kostengünstig und flexibel auf den Sendeplatz ausgerichtet eingesetzt werden und lässt sich ideal sowohl auf Audio- als auch auf TV- und Video-Inhalte anwenden.

Sie sind neugierig geworden? Sprechen Sie uns an und senden Sie dazu gerne eine E-Mail an Thomas Kolbeck.