Wie zufrieden sind Deutsche aktuell mit ihrem Girokonto? Welche Veränderungen werden wahrgenommen und wie gehen die Kunden damit um?

In aller Regel spricht man von einem Girokonto, wenn man von einem Bankkonto spricht. Hier wird der tägliche Zahlungsverkehr abgewickelt. Exemplarisch wird über das Girokonto die Miete bezahlt, der Arbeitgeber überweist das Gehalt auf das Girokonto und es können Rechnungen darüber beglichen werden.

Das Geld auf dem Girokonto ist also ständig in Bewegung, daher kommt auch der Name „Giro“, was im Italienischen so viel wie „Kreis“ bedeutet. Umso wichtiger ist es zu erfahren, inwieweit die deutsche Bevölkerung mit ihrem Girokonto aktuell zufrieden ist und welche derzeitigen Veränderungen thematisiert werden.

Bei welchen Banken haben die Deutschen ihr Girokonto?

Wie bereits erwähnt, nimmt das Girokonto einen sehr prominenten Status ein, wenn es allgemein um den Zahlungsverkehr geht. Da verwundert es nicht, dass 95% der Befragten angeben, aktuell ein Girokonto zu besitzen.  Von diesen wiederum haben die meisten Befragten ihr Girokonto bei der Sparkasse (38%). Dahinter rangieren die Volksbank (16%), die Postbank und die Commerzbank (je 9%).

Frage 7: Wo haben Sie aktuell ein Girokonto?

Dieses Bild hat sich in den letzten 12 Monaten nur marginal verändert, da nur sehr wenige Befragte (4%) angeben, ihr Girokonto in dieser Zeit gewechselt zu haben. Damit ergibt sich die Frage, welche Faktoren bei einem Girokonto für Kontoinhaber überhaupt relevant sind und wann Kontoinhaber gegebenenfalls über einen Wechsel nachdenken.

Relevante Faktoren bei einem Girokonto

Zunächst einmal zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die Mehrheit der Befragten mit ihrem Girokonto insgesamt zufrieden ist (69%). Als besonders wichtig werden die kostenfreie Einzahlung und Abhebung im Inland, die Seriosität der Bank, niedrige Kontoführungsgebühren und ein übersichtliches Online-Banking bewertet. Auch eine einfache und unkomplizierte Einrichtung, ein gutes Geldautomatennetz und der Erhalt einer (kostenlosen) Kredit- oder EC-Karte werden als wichtig angesehen. Treueaktionen oder das Angebot eines ökologischen Girokontos werden dagegen eher als unwichtig bewertet.

Frage 18: Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Aspekte bei einem Girokonto?

Welche Dinge stimmen am eigenen Girokonto zufrieden bzw. unzufrieden?

Insbesondere mit den als relevant identifizierten Faktoren Online-Banking und Abheben und Einzahlen von Bargeld sind die meisten Befragten in Bezug auf ihr eigenes Girokonto zufrieden. Auch das Geldautomatennetz wird gut bewertet. Beim Kundenservice nimmt die Zufriedenheit etwas ab und beim Filialnetz und den Kontoführungsgebühren lässt sich eine gewisse Unzufriedenheit erkennen.

Frage 23: Wie zufrieden sind Sie jeweils mit den folgenden Aspekten bei der Bank, bei der Sie das Girokonto haben?

Gefragt nach den Gründen für die Unzufriedenheit in Bezug auf die Kontoführungsgebühren geben 56% an, dass andere Banken prinzipiell günstigere Girokonten anbieten und 55% erwähnen, dass die Gebühren bei ihren Konten gestiegen sind.

Allgemein haben 15% der Befragten in den letzten 24 Monaten Veränderungen bei Ihrem Girokonto wahrgenommen, die insbesondere die Einführung oder den Anstieg der Kontoführungsgebühren betrafen. Immerhin 41% derjenigen, die solche Veränderungen wahrgenommen haben, denken auch darüber nach aus diesen Gründen ihre Bank zu wechseln.

Wechselprozess

Die Wenigen (4%), die sich in den vergangenen 12 Monaten für einen Wechsel entschieden haben, taten dies ebenfalls hauptsächlich aufgrund der gerade genannten Gründe. Mit dem Wechselprozess an sich war der Großteil zufrieden (78%). Die wesentlichen Gründe für die hohe Zufriedenheit sind ein schneller Ablauf und unkomplizierte Prozesse ohne technische Probleme. So geben 60% an, dass der Wechsel innerhalb von 2 Wochen über die Bühne gegangen ist. Bei etwa 17% hat der Prozess allerdings länger als 4 Wochen gedauert.       

Methodik:

Für die vorliegende Studie wurde im Online-Access-Panel eine repräsentative Quotenstichprobe der Bevölkerung in Deutschland im Alter von 18 bis 69 Jahren gezogen. Quotenstichproben beruhen auf einer bewussten Auswahl von Befragten, wobei die Repräsentativität für die definierte Grundgesamtheit anhand der Merkmale Geschlecht, Alter, Wohnort und Haushaltsnettoeinkommen gewährleistet wurde. Befragt wurden zwischen dem 13. September und dem 22. Oktober 2021 1.441 Personen.