Studie: IT-Systeme im Pflegebereich
Pflegekräfte müssen zusätzlich zu ihrer eigentlichen Pflegetätigkeit ein enormes Maß an administrativen Aufgaben bewältigen. Wir haben in einer aktuellen Studie über unser Psyma CAREopinio-Panel Pflegekräfte dazu befragt, welche IT-Systeme sie verwenden und wie gut diese ihre tägliche Arbeit unterstützen.
Die gute Nachricht: die Befragten empfinden die IT-Systeme mehrheitlich als Erleichterung der täglichen Arbeit (v.a. Abrechnungssysteme und Systeme zur Patientenregistrierung).
Jedoch werden auch häufig Wünsche nach einer verbesserten Nutzerfreundlichkeit geäußert.
IT-Systeme als Arbeitserleichterung mit Optimierungspotential
Administrative Tätigkeiten nehmen einen bedeutenden Zeitanteil in der täglichen Arbeit von Pflegekräften ein (über 2 Stunden pro Tag).
94% der Pflegekräfte verwenden zumindest ein IT-System in ihrer Arbeit. Am häufigsten sind IT-Systeme zur Patientenregistrierung im Einsatz (74%).
Mehrheitlich werden die IT-Systeme als Erleichterung für die tägliche Arbeit erlebt. Dies trifft am meisten auf Systeme zur Patientenregistrierung und Abrechnung zu. Handlungsbedarf besteht insbesondere bei Systemen zur Terminverwaltung, Pflegedokumentation und elektronischer Patientenakte.
Verbesserungswünsche zu IT-Systemen (F4)
37% wünschen sich eine verbesserte Nutzerfreundlichkeit / Schnelligkeit der Systeme / übersichtlichere Dokumentation
13% fordern eine bessere Integration von IT-Systemen in Form optimierter Schnittstellen / verbesserter Kompatibilität zu anderen Systemen
10% sprechen sich für eine konsequente Digitalisierung aus: Papierdokumente sollen idealerweise komplett ersetzt werden oder - wenn nicht möglich - so soll zumindest die Schnittstelle zur Papierdokumentation optimiert werden
8% äußern den Wunsch nach Einführung weiterer Systeme bzw. Erweiterung der bestehenden Systeme
7% wünschen eine höhere Personalisierbarkeit der IT-Systeme, die eine flexible Anpassung an individuelle Anforderungen ermöglicht
Um die Akzeptanz der IT-Systeme durch die Pflegekräfte zu erhöhen, sollten sich die Hersteller v.a. auf eine verbesserte Nutzerfreundlichkeit fokussieren (v.a. hinsichtlich Pflegedokumentation und elektronischer Patientenakte). Dabei ist insbesondere auf eine medienbruchfreie Organisation bzw. Integration der Systeme zu achten. Daten sollten von vorneherein elektronisch erfasst und dann auch für alle Beteiligten verfügbar sein.
Die Fragen:
F1: Wie hoch schätzen Sie Ihren persönlichen täglichen Aufwand für rein administrative Tätigkeiten in Minuten pro Tag?
F2: Für welche dieser Tätigkeiten verwenden Sie in Ihrer täglichen Arbeit elektronische Systeme?
F3: Inwieweit erleichtern oder erschweren diese elektronischen Systeme Ihre tägliche Arbeit? 5-stufige Antwortskala 1 = erschwert deutlich bis 5 = erleichtert deutlich meine tägliche Arbeit
F4: Welche konkreten Verbesserungen wünschen Sie sich hinsichtlich der elektronischen Systeme, die Sie persönlich nutzen? Anteil der Nennungen bezogen auf die Gesamtzahl der offenen Nennungen (N = 87)
Basis: n=104 Pflegekräfte aus Krankenhäusern sowie ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen; Quelle: Psyma-Panel „CAREopinio“; Befragungszeitraum 4. bis 11. März 2019